Tumorbildung

Aufrufe: 715     Aktiv: 20.01.2022 um 00:01

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Hallo zusammen, ich verstehe nicht ganz, wie Tumore entstehen. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Krebs und Tumor?

Danke im Voraus :)

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Hallo evelina,

Tumore entstehen, wenn irgendetwas im Zellzyklus nicht so läuft, wie es vorgesehen war.

Grundlegendes: Viele Zellen im Körper können sich teilen (Mitose). Dieser Prozess läuft in mehr oder weniger festen Schritten ab, welche durch bestimmte Steuerungsproteine beeinflusst werden. Diese können den Zyklus bremsen, einfrieren oder auch beschleunigen. Solche Steuerungsproteine werden z. B. auch dann aktiv, wenn das Erbgut im Zellkern einer Zelle in höherem Maße geschädigt ist und die Zelle im Rahmen der Mitose einen dysfunktionalen Klon von sich erschaffen würde. Sie unterbrechen in diesem Fall den Zellzyklus und leiten oft die Apoptose ein (Selbstzerstörung der Zelle).

Wird das Erbgut durch z. B. Strahlung, Giftstoffe (bspw. Benzol, Schwermetalle...), spontaner Mutation oder im Grunde durch angeborene Gendefekte beschädigt, kommt es dabei oft auch zur Beeinflussung der Steuerungsproteine (fehlerhafte Synthese von diesen durch Änderung ihres Erbguts, Unterdrückung von diesen durch Veränderung von Abbauproteinen, etc.), sodass sich die geschädigte Zelle einfach weiter vermehren kann, vielleicht sogar beschleunigt, mit deutlich weniger bremsenden Faktoren.

In vielen Geweben (Darm, Leber, Lunge, etc.) entsteht bei diesem ungebremsten Wachstum ein Tumor. Nun kommt es darauf an: Ist dieser Tumor im Rahmen seines veränderten Erbguts in der Lage andere Gewebe zu infiltrieren? Kann er eigene Zellen absondern, welche an anderer Stelle ähnliche Tumore entstehen lassen (Metastasen)? Ähnelt das Tumorgewebe unter dem Mikroskop schon gar nicht mehr seinem Ursprungsgewebe? Kann der Tumor sehr schnell wachsen? Anhand dieser Kriterien wird bestimmt wie "bösartig" (maligne) diese Neubildung ist. Handelt es sich nun um einen malignen Prozess, so spricht man umgangssprachlich von Krebs. Der Begriff Tumor hingegen beschreibt zunächst ein so nicht vorgesehenes Gewebswachstum ohne unbedingt bösartig sein zu müssen. Es gibt ja schließlich auch gutartige (benigne) Tumore, welche zwar ungebremst wachsen, oft jedoch nicht so schnell, nicht infiltrierend und nicht metastasierend. Diese ähneln in ihrer Struktur unter dem Mikroskop auch oft dem Ausgangsgewebe.

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