Nimm Stellung zu folgender Aussage : „Gene haben ein Gedächtnis.“

Erste Frage Aufrufe: 754     Aktiv: 03.03.2021 um 07:44

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Hallo, Ich muss Stellung zu der Aussage „Gene haben ein Gedächtnis“ nehmen. Was würdet ihre da sagen? Bitte mit Begründung.

Danke im vorraus (:

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Schüler, Punkte: 15

 

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Ja ich stimme den Beitrag von Benk zu. Was glaub ich gut rübergekommen ist, ist dass diese Erbinformationen, nicht zwingend exprimmiert werden müssen, wie man es vielleicht erwartet. Das Aktivitätsmuster unterscheidet sich von einen Menschen zum anderen. Gerade entfaltet sich dahingehend erst ein riesiges Gebiet, wie erwähnt, die Epigenetik, welche ein immenses Potential mit sich bringt.
Vielleicht hilft dir dieses Video der Merkhilfe ein wenig beim Verstehen dieses Themas. https://www.youtube.com/watch?v=XH7wgtqFqHI

  ─   anonymf2f9d 03.03.2021 um 07:44
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Hallo. Das ist eine interessante Frage und mir würden da zwei mögliche Ansätze einfallen: Zum einen kann damit Bezug auf die Epigenetik bzw. die Regulation der Genaktivität genommen werden. Wie du vielleicht weißt, ist DNA innerhalb der Chromosomen um Histone ('Chromosomenproteine') geschnürt und auf diese Weise quasi verpackt. Nun kann die DNA in Bereichen eng gepackt oder locker gepackt sein, was die transkriptionelle Aktvität betreffender Gene beeinflusst. Diese Verpackung wird durch Modifikationen an der DNA (Methylierung) und an den Histonen(Methylierung, Acetylierung etc.) reguliert, was die Genexpression beeinflusst. Diese Änderungen können an Tochterzellen weitergegeben werden. D.h. entsprechend ihrer benötigten Aktivität 'merkt' sich die Zelle, welche Gene aktiver oder inaktiver sein müssen, was auf Dauer erhalten werden kann. Wahrscheinlich ist aber eher Bezug genommen auf : Den Erhalt von Mutationen bzw. auch nutzlos gewordener Gene. So häufen sich relativ konstant (v.a. durch DNA-Polymerase-fehler) in sämtlichen Abstammungslinien von Tieren, Pflanzen etc. Mutationen im Genom der Organismen an, welche, sofern sie keine negativen Auswirkungen haben, erhalten bleiben. Diese Mutationen lassen sich in Basensequenzvergleichen von Proteinen verschiedener Spezies vergleichen & erlauben Rückschlüsse auf das Verwandschaftsverhältnis. Überhaupt sind viele Gene Relikte unserer Abstammung, bilden also im Grunde einen Spiegel in die Vergangenheit und unsere evolutionäre Geschichte. Wir haben zB. viele Pseudogene und ehemals funktionstüchtige Gene, die mittlerweile nicht mehr aktiv sind. Ebenso schlagen sich manche Gene als sog. Rudimente nieder, d.h. sie bilden Strukturen die ehemals eine Funktion hatten, heute aber nur noch Überbleibsel sind. Bei uns Menschen ist das zB die Gänsehaut oder Reste des Vomeronasalorgans, bei Katzen etwa funktionsuntüchtige Geschmacksrezeptoren für "süß", bei Walen Teile der Beinknochen. Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Gefasel meinerseits, wenn etwas unklar ist oder so, gerne nochmal nachfragen :)

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