Hallo. Bei der regressiven Evolution werden durch die Vorfahren ererbte Eigenschaften/Organe sekundär wieder abgebaut. Dies ist auf veränderte Lebensbedingungen der Art zurückzuführen, in welchen betreffende Eigenschaften nicht länger nützlich sind und dementsprechend nicht länger einer stabilisierenden (und damit erhaltenden) Selektion unterliegen. So kann es dann zu einer degenerativen Entwicklung kommen. Da Organe in ihrer Embryonalentwicklung und im Metabolismus natürlich auch Energie verbrauchen, ist ggf. auch ein Selektionsdruck hin zum Abbau betreffender Strukturen gegeben. Ein gutes Beispiel wäre die Gliedmaßenreduktion zB in Walen und Schlangen oder die Rückbildung der Augen in Höhlenbewohnern. Dabei bleiben oft Rudimente zurück, denen ggf. noch Restfunktionen zukommen. Die 'Regression' dient also im Grunde der Steigerung der reproduktiven Fitness und ist im Kontext der Evolution in diesem Sinne fortschrittlich.
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