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Hallo Anna. Deine Fragen sind ganz und gar nicht töricht; viele Leute denken wohl gar nicht erst so weit! Erstmal zu deiner Frage Nr.1:
Für Rezessivität und Dominanz gibt es, meines Wissens nach, mehrere Erklärungsansätze, die sich auch nicht unbedingt gegenseitig ausschließen. Ein Model nach Fisher erklärt es folgendermaßen: Dominanz und Rezessivität sind nicht unbedingt Eigenschaften des Gens selbst, sondern entstehen als Produkt der Interaktion mit anderen Genen. Diese "modifizierenden Gene" können, von anderen Loci aus, also die phänotypische Expression eines Gens beeinflussen. Nach Haldane könnte Dominanz auch durch die Evolution hin zu verstärkter Genexpression entstanden sein, da sehr aktive Gene es erlauben zB Loss-of -function-Mutationen im anderen Allel gut auszugleichen. Weiterhin tendieren Mutationen in zB Enzymen dazu, rezessiv zu sein, da etwa loss-of function-mutationen durch das weitere "gute" Allel ausgeglichen werden können, weshalb homozygot rezessive Träger eines Gens auch öfters von negativen Effekten betroffen sind. Rezessive Gene sind demnach also eben solche, die im Grunde fehlerhaft sind.
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benk
Student, Punkte: 830
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